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Holz im Badezimmer – Gewusst wie!
Das Vorurteil hält sich hartnäckig – Holz im Badezimmer ist tabu. Das Netz ist voll mit schlechten Erfahrungen, die bei genauerem Hinsehen jedoch meist auf eine schlechte Be- und Verarbeitung des Holzes zurückzuführen sind und nicht auf die Tatsache, dass Holz im Feuchtraum zum Einsatz kommt. Nichtsdestotrotz erklären speziell Heimwerker unnachgiebig die Unmöglichkeit des Projekts. Grund genug mit vermeintlichen Vorurteilen aufzuräumen.
Widerstandsfähiger als vermutet
Feuchtigkeit im Bad kann Holz im Bad beeinträchtigen – korrekt. Aber Holz im Freien ist vergleichsweise härteren Einflüssen durch Feuchtigkeit ausgesetzt, doch siehe da: Holzfenster, Holztüren und sogar Holzfassaden prägen Stadteile, Dörfer und ganze Gemeinden. Demgegenüber wird häufig argumentiert, dass die eigentlich Gefahr ja speziell vom warmen Wasserdampf im Bad ausgehe, doch auch dies kann nicht vollends überzeugen. Hängeschränke aus Holz finden sich annährend in allen Küchen. Warum schlagen Millionen von Menschen also nicht vor Verzweiflungen die Hände vors Gesicht und beklagen sich über von Wasserdampf angegriffenen Hängeschränken?
Lüften, lüften, lüften
Das eigentliche Problem liegt, sie werden es erraten haben, nicht primär am Holz, sondern an der richtigen und ausreichenden Belüftung im Bad. Wenn die Feuchtigkeit aus dem Bad nur langsam oder überhaupt nicht entweichen kann, ist auch der Einsatz von Holz ein fraglicher.
Abhilfe schafft eine regelmäßige und richtige Lüftung. Sollte das Bad kein Fenster aufweisen, muss mithilfe eines zusätzlichen Badlüfters für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden. Eine weitere Möglichkeit die Luftfeuchtigkeit im Bad zu reduzieren ist die Nutzung eines passiven Luftentfeuchters. In jedem Fall sollte Ihr Bad ein Hygrometer aufweisen, mit dem Sie die konkrete Luftfeuchtigkeit messen können und so die geeigneten Gegenmaßnahmen ergreifen.
Qualität und Verarbeitung
Wie erwähnt liegt das Problem nicht primär an Holz, sekundär gibt es jedoch hinsichtlich Qualität und Verarbeitung einiges, auf das Sie achten sollten. So sind Hölzer mit einer höheren Dichte in Ihrer wasserabweisenden Funktion wesentlich verlässlicher als weiches Holz. Des Weiteren sollte der für das Holz notwendige Schutz den Bedürfnissen in einem Feuchtraum angepasst werden. Eine vollständige Lackversiegelung weist Feuchtigkeit zuverlässig ab, behindert allerdings auch die natürliche Atmungsfunktion des Holzes. Öl, Wachs und Kombipräparate erhalten diese, sind für die Anwendung in Feuchträumen nicht immer geeignet. Hier hilft nur ein detaillierter Produktvergleich. Absolut verboten für jede Variante ist der direkte Kontakt von Holz und Wasser, zumindest über einen längeren Zeitraum. Spritzwasser und erhöhte Luftfeuchtigkeit sind hierbei nicht die Dinge, um die Sie sich sorgen machen müssen. Sich stauende Wasserpfützen schon.
Hätten Sie es gewusst?
Ein Vorteil, den viele Menschen nicht kennen, ist die antibakterielle Wirkung von Holz. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik konnten nachweisen, dass Holzarten wie Kiefer, Eiche und Lärche Bakterien aufnehmen und abtöten können. Dabei tritt die antibakterielle Wirkung sowohl an der Oberfläche, als auch im Holzinneren auf. Perfekte Voraussetzungen für hygienische Verhältnisse in Ihrem Badezimmer.