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Tragfähigkeit bindiger Böden
„Wasser ist der Feind Nummer 1 eines Bauwerkes“. Diesen Satz haben eine Vielzahl von angehenden Bauingenieuren häufig zu hören bekommen. Oft trifft er tatsächlich den Punkt, so auch bezogen auf den Zustand eines Baugrundes.
Es ist daher äußerst ratsam, dass Sie sich mit der Beschaffenheit des Bodens beschäftigen, bevor Sie mit der Planung eines Gebäudes beginnen.
Zusammensetzung und Wirkungsweise
Es gibt zwei Arten von Bodentypen: nichtbindige Böden und bindige Böden. Hier soll jedoch nur auf das Thema bindige Böden eingegangen werden.
Sie kennen es unter dem Begriff „Lehm“. Der Geowissenschaftler nennt es Schluff. Auch die Begrifflichkeit „Ton“ ist geläufig. Schluff und Ton zusammen bilden die Hauptbestandteile des Bodentyps bindige Böden.
Ihre innere Zusammensetzung stellt das Problem dar: Beide sind nicht „körnig“, wie etwa Sand oder Kies, sondern im Fall von Schluff extrem feinkörnig und im Fall von Ton plättchenartig aufgebaut. Dieser Aufbau führt dazu, dass bei Wasserzufuhr die Plättchen die Flüssigkeit aufnehmen und speichern. Je mehr Wasser aufgesaugt wurde, um so geringer wird die Reibung zwischen den Plättchen. Bindige Böden verwandeln sich in Schlamm.
Trocknet er dann wieder ab, verbessert sich die Reibung und bindige Böden werden fester.
Baugrund und Tragfähigkeit
Ein Boden, der schlammig ist, kann nicht tragen. Tragfähigkeit ist jedoch das A und O eines jeden Baugrundes. Somit ist der Tragwerksplaner gefragt.
Wenn eine Verbesserung der Bodenqualität nicht machbar erscheint, muss über eine tiefere Art der Gründung nachgedacht werden: die Pfahlgründung. Diese bringt jedoch eine erheblich höhere Kostenbelastung mit sich. Im schlechtesten aller Fälle ist eine Bebauung unmöglich. Doch, auch wenn auf bindigen Böden ein Gebäude errichtet werden kann: Der Wechsel zwischen weichem und festem Zustand führt dazu, dass gegenüber einem festem Baugrund Setzungsrisse am Bauwerk sehr viel länger auftreten können.